Miteinander, kreativ, verantwortungsbewusst - in eine digitale Zukunft
Der Einsatz der verschiedensten Medien hat im Unterrichtsgeschehen am DHG schon immer eine zentrale Rolle gespielt, um zum einen unseren Schülern den Umgang mit verschiedenen Medien zu vermitteln und zum anderen, um Unterricht weiterzuentwickeln und gewinnbringender zu gestalten. Die wachsende Bedeutung insbesondere der digitalen Medien rückt diese noch stärker in den Fokus und deshalb sollen Überlegungen von Schülern, Eltern und Lehrkräften wie Medien in Zukunft genutzt werden können mit dem Leitbild des DHG verknüpft werden. Wir wollen uns miteinander, kreativ und verantwortungsbewusst in eine digitale Zukunft aufmachen.
Miteinander
Das Miteinander hat bisher teilweise digital stattgefunden, da schon seit Längerem z.B. über dienstliche Email-Adressen mit Kollegen, Schülern und Eltern kommuniziert wurde. Hier ist es das Ziel die Wege der Kommunikation zu vereinheitlichen und für alle am Schulleben beteiligten verfügbar zu machen.
Der Untis Messenger soll dabei als Hauptkommunikationsweg dienen. Um den Schülern Inhalte zugänglich zu machen, kann die Lernplattform Moodle benutzt werden. Ebenso kann diese als Austauschplattform für Unterrichts- und Fortbildungsmaterialien dienen. Außerdem können über die in Moodle implementierte Plattform BigBlueButton sichere Videokonferenzen abgehalten werden und es gibt eine Vielzahl interaktiver Lernmöglichkeiten. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten ist es entscheidend, dass technische Voraussetzungen, wie schnelles Internet und stabile Server, gegeben sind.
Videokonferenzen eröffnen neue Kommunikationswege und Unterstützungsmöglichkeiten für Schüler. So ist es z.B. denkbar, vor Klassenarbeiten zusätzliche Online-Fragestunden anzubieten. Darüber hinaus ist es im Sinne einer vernetzen (Lern-)Welt unumgänglich, nicht nur innerhalb der Schule, sondern auch außerhalb, die Möglichkeiten digitaler Kommunikation in alle denkbaren Richtungen auszuschöpfen. So kann der Fremdsprachenunterricht dahingehend profitieren, dass authentische Kommunikation mit Muttersprachlern unabhängig vom Aufenthaltsort möglich ist. Eine Videokonferenz kann dazu dienen, internationale Kontakte aufzubauen und zu pflegen bzw. ein Austauschprogramm vor- und nachzubereiten und auch nach Beendigung des Austauschs in Kontakt zu bleiben. Auch die Kooperation mit externen schulischen Partnern und Unternehmen kann vereinfacht und intensiviert werden.
Kreativ
Digitalisierung soll kein Selbstzweck sein. Bewährte Medien werden an unserer Schule auch weiterhin ihren Platz haben und neue Medien sollen dort, wo sie einen Mehrwert bieten, zum Einsatz kommen. Diesen Mehrwert sehen wir bei der Verwendung von Tablets (iPads), mit denen ab dem Schuljahr 2021/22 alle Klassen ab Klassenstufe 8 ausgestattet werden sollen. Darauf installierte und mit digitalen Zusatzfunktionen und -inhalten ausgestattete eBooks sollen langfristig das klassische Schulbuch ersetzen. Digitale Arbeitsblätter können über Moodle bereitgestellt und auf den Tablets bearbeitet werden. Vielfältige Lern-Apps haben das Potential den Unterricht aller Fächer zu bereichern. Auch digitale Aufschriebe sind möglich, werden jedoch das klassische Schreiben auf Papier nicht vollständig ersetzen können. In jedem Fall wird mit dem Übergang zu digitalen Schulbüchern und Arbeitsblätter ein Beitrag zu einem schonenderen Umgang mit Ressourcen geleistet.
Bereits im Schuljahr 2020/21 soll den Schülern der Kursstufe WLAN flächendeckend zur Verfügung stehen, damit digitale Endgeräte in breitem Umfang genutzt werden können und für die Schüler der Zugriff auf die Lernplattform Moodle und die Nextcloud als ihren persönlichen Datenspeicher gewährleistet ist. Für die Lehrkräfte steht WLAN schon seit Längerem zur Verfügung. Auf ebenfalls vernetzen SMARTboards können künftig nicht nur Tafelbilder erstellt werden, sondern sie bringen digitale Lerninhalte zentral in das Blickfeld der Lerngruppen.
In AGs sollen sowohl der kompetente, als auch kreative Umgang mit digitalen Medien über den Kernunterricht hinaus gefördert werden. Dazu könnte das Erlernen des 10-Finger-Systems zählen oder im kreativen Bereich eine Programmier-AG oder der Aufbau und das Programmieren von Lego-Mindstorms-Robotern.
Verantwortungsbewusst
Alle aufgezeigten gewinnbringenden Möglichkeiten verlieren ihren Sinn oder bergen sogar Gefahren in sich, wenn sie nicht mit Augenmaß und nach definierten Regeln verwirklicht werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem Umgang mit dem nahezu allgegenwärtigen Smartphone. Eine künftige Regelung wird derzeit erarbeitet und muss einerseits die Potentiale diese Mediums im Blick haben, andererseits klare Grenzen definieren, denn an unserer Schule soll Raum sein für eine große Vielfalt auch an nicht-digitalen Aktivitäten, für Bewegung und vor allem auch den direkten sozialen Kontakt.
Um digitale Medien und Kommunikationswege als Ersatz bzw. Erweiterung bestehender Abläufe tatsächlich zu einem Mehrwert und nicht zu einer Mehrbelastung werden zu lassen, bedarf es auch hier klarer Regeln und Zeitstrukturen. Einerseits ist ein Kommunikationsmedium wie der Untis Messenger nur zweckmäßig, wenn eine Antwort innerhalb eines bestimmten Zeithorizontes, z.B. innerhalb von 24 Stunden erwartet werden kann, andererseits darf die Erwartungshaltung nicht in Richtung einer permanenten Erreichbarkeit und eines Anspruchs auf sofortige Antwort gehen.
Um das Medienkonzept umfänglich und verantwortungsbewusst umsetzen zu können und gleichzeitig Freude und Interesse an den sich ständig erweiternden Möglichkeiten durch die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung zu wecken, ist einerseits eine gute Ausstattung und andererseits eine gute Ausbildung von allen am Schulleben Beteiligten notwendig. Ein wichtiger Schritt dazu ist die Versorgung der Lehrer mit dienstlichen iPads. Eine selbstverständliche Nutzung dieses Mediums zur Unterrichtsvorbereitung, zur Gestaltung eines medienaffinen Unterrichts und zur Unterrichtsnachbereitung sind eine wichtige Voraussetzung für die Einführung der iPads bei den Schülern und für den Weg zur papierlosen, ressourcensparenden Schule.
Verantwortungsbewusster und kompetenter Medienumgang setzt entsprechende Kenntnisse voraus. Im Sinne einer medienbezogenen Lehrerprofessionalisierung sollen diese sukzessive aufgebaut und erweitert werden. Dies betrifft einerseits die technischen Grundlagen, um einfache Probleme selbst lösen und Schülern bei technischen Schwierigkeiten weiterhelfen zu können, andererseits sollten die Funktionen z.B. von Moodle und iPads bekannt sein, um deren Potential weitreichend nutzen zu können. Die Möglichkeiten, die die Lernplattform Moodle, sowohl für den Unterricht als auch für die Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung der Kollegen bietet, werden zur Zeit nur teilweise genutzt. Durch schulinterne Fortbildungen können diese Kenntnisse aufgebaut, erweitert und sehr viel mehr und bereichernd für nachhaltiges Lernen und Lehren eingesetzt werden. Für die SMARTboards, die im Zuge der Schulsanierung in allen Räumen installiert werden, gibt es bereits einen konkreten Fortbildungszeitplan. Sobald die ersten Geräte im Schuljahr 2020/21 einsatzbereit sind, soll eine verpflichtende Grundlagenfortbildung für alle erfolgen, eine freiwillige 4-stündige Vertiefungsfortbildung für interessierte Kollegen folgt.
Auf Schülerseite ist Medienbildung ebenso unabdingbar. An unserer Schule gibt es bereits die Cyber Coaches. Das sind entsprechend ausgebildete Schüler, die ihre Mitschüler und auch die Eltern in Workshops für die Gefahren und Risiken in der digitalen Welt sensibilisieren und zu einem vernünftigen Umgang mit neuen Medien hinführen möchten. Dies soll auch im Unterricht künftig eine noch größere Rolle einnehmen und vor allem im ITG-Konzept der Klassenstufen 5-6 stärker implementiert werden. Die Einführung der iPads in Klasse 8 soll ebenfalls in Verbindung mit einer mehrtägigen Schulung erfolgen. Ziel muss es sein, dass die Schüler nicht nur im Bereich der Anwendung und der Technik fit gemacht werden, sondern sich in der digitalen Medienflut zurechtfinden und Sinnvolles von weniger Sinnvollem, Richtiges von “Fake News” unterscheiden können.