Schüleraustausch mit Kamienna Góra – DHG-Schüler unterwegs in Polen
Am Freitag stand ein Besuch der barocken Klosteranlage von Krzezów (Grüssau) auf dem Programm, anschließend ging es zu den Häusern der Zwölf Apostel, wo die Austauschgruppe einiges über die niederschlesische Webtradition erfuhr und bei einem Workshop auch selbst mitmachen durfte. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in Kamienna Góra wurde die Gruppe vom Direktor der polnischen Partnerschule begrüßt und anschließend durch die Schule geführt. Am späteren Nachmittag wurden dann Volleyball und Basketball gespielt oder gebowlt; das deutsche Team unterlag dem polnischen, allerdings wird es beim Rückbesuch eine Revanche geben.
Am Tag darauf gab es in der Schule gemischte Gruppenarbeiten zu den Themen Polen und Deutschland, außerdem wurden kreative Logos für den Austausch entworfen. Später ging es dann in ein Museum über die niederschlesische Webindustrie, wo zu dem bereits angesammelten Wissen über diese besondere Tradition nochmal neue Informationen hinzukamen. Der Nachmittag stand den Schülerinnen und Schülern zur freien Verfügung mit den polnischen Gastfamilien. Der Sonntag startete mit einem Besuch in einem Miniaturmuseum, in welchem viele niederschlesische Sehenswürdigkeiten, die im Laufe des Austausches besucht wurden, bestaunt werden konnten. Anschließend ging es mit einem Sessellift ein Stück weit auf den Berg Sniezka (Schneekoppe), und nach einem anstrengenden Aufstieg auf den Gipfel wurde die Austauschgruppe von einer wunderschönen Aussicht über Niederschlesien und Tschechien belohnt.
Am Montag fuhr die deutsch-polnische Gruppe in ein Panoramamuseum über die Schlacht in Raclawice. Danach besuchte sie die Altstadt Wroclaws (Breslau) und durfte von der Universität aus einen schönen Blick über die Stadt genießen. Tags darauf begrüßte der Bürgermeister Kamienna Góras die deutschen Gäste im Rathaus, anschließend stand eine Führung durch das Schloss von Ksiaz (Fürstenstein) auf der Tagesordnung. Dieses Schloss ist das älteste Schlesiens und war für die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg als Teil des „Komplexes Riese“ ein wichtiger Standort. Im nicht fertiggestellten und ebenfalls zu dem „Komplex Riese“ gehörenden Untergrundareal von Osowka bekam die Austauschgruppe Einblicke in ein Projekt der Nationalsozialisten im Eulengebirge. Der Ort erinnerte die Schülerinnen und Schüler an eine geheimnisvolle Stadt unter Tage; sie war von KZ-Gefangenen für Soldaten errichtet worden.
Im Konzentrationslager „Gross Rosen“ bekam die deutsch-polnische Gruppe am Mittwoch eine eindrückliche Führung durch die Überreste des Lagers. Anschließend ging es nach Jawor (Jauer) zur Besichtigung der Friedenskirche, ein Weltkulturerbe. Der Besuch der Burgruine in Bolkow (Bolkenhain) bildete das Ende des offiziellen Austauschprogramms.
Am Donnerstag hieß es Abschiednehmen von den neuen Freunden, was aber nicht allzu schwer fiel, da die polnischen Schülerinnen und Schüler bereits zwei Wochen später den Rückbesuch angetreten werden. Auf der Rückfahrt gab es noch einen Zwischenstopp in der tschechischen Hauptstadt Prag, wo ein Gang über die berühmte Karlsbrücke natürlich nicht fehlen durfte. Diese erlebnisreiche Woche wird wohl so schnell keiner der Teilnehmer vergessen.
Annalena Geiger, KS1