Nostalgische Reise in die fünfziger Jahre
„Jede kleine Veränderung, etwa die erste Ampel und Zebrastreifen, wurde in den fünfziger Jahren noch auf Ansichtskarten festgehalten“, erzählt Vater während der gut einstündigen Führung im Dominikanerforum. Später verlief die Entwicklung so rasant, dass das nicht mehr möglich war. Mechanische Uhren und Wecker aus dem Hause Peter, Kunstfaser aus dem Neckartal, Nudelmaschinen von Bürk oder die unter dem Markennamen Hoptix vertriebene aufladbare Taschenlampe der Firma Hopt sind sichtbare Zeichen wieder aufblühender Industrie in Rottweil.
Ein gläsernes Behältnis für Salzstangen und Brezeln – die einzigen Knabberartikel damals, wie Vater anmerkt – zeigt, dass trotz arbeiterintensiver 49 Stunden-Woche die Zeit war, sich abends gesellig zusammenzusetzen. So erzählen kleine Gegenstände viel vom Lebensgefühl, das sich auch in Rottweiler Haushalten nach entbehrungsreichen Jahren ausgebreitet haben mag. Wenn sich Wohlstand auch nicht für alle gleich schnell einstellte, wie manche Aufnahme mit ärmlichen Häuserzeilen zeigt.
Die Führungsteilnehmerinnen und -teilnehmer, einige geborene Rottweiler, hatten in jedem Fall ihre Freude an Vaters Geschichten und Anekdoten und steuerten teils eigene Erinnerungen bei.