Beeindruckende Exkursion zum Konzentrationslager Natzweiler – Struthof

Würde hier nicht das Konzentrationslager stehen und wüsste man nicht, was für schreckliche Dinge an diesem Ort in der Vergangenheit passiert sind, dann könnte sich hier ein Feriendorf befinden. Dieser Gedanke geht wohl einigen der Schülerinnen und Schülern der Klassen 9a und 9b sowie den vier begleitenden Lehrerinnen und Lehrern des Droste-Hülshoff-Gymnasiums durch den Kopf, als sie am Montag der vergangenen Woche am Konzentrationslager Natzweiler – Struthof ankommen. Obwohl es neblig und kalt ist, ist die Landschaft beinahe idyllisch, was es noch schwieriger macht, sich vorzustellen, was hier in der Zeit des Nationalsozialismus passiert ist. Der Weg hinunter zur Gaskammer ist steinig, und man muss aufpassen, dass man nicht hinfällt. Beim Betreten der Gaskammer wird es augenblicklich still, denn man kann die beklemmende Atmosphäre spüren, die vermutlich selbst jenen auffallen würde, die nicht wüssten, dass an diesem Ort Menschen getötet wurden. Knapp 22.000 Deportierte sind im KZ-Natzweiler gestorben.

Wieder am Eingang angekommen, können sich die Schüler in Kleingruppen aufteilen und das Gelände erkunden. In dem Museum, das sich in einer früheren Baracke der Häftlinge befindet, ist die Geschichte des Konzentrationslagers mit Schriftstücken, Bildern und Texten auf Französisch dargestellt. Auf dem Platz daneben steht der Galgen, an dem einige Verurteilte hingerichtet wurden.

Die Erkundung des terrassenförmig angelegten Lagers führt uns nach unten zum Gefängnisbau und zum Krankenbau. In letzterem wurden medizinische Experimente an den Häftlingen vorgenommen, die diese in den meisten Fällen nicht überlebten. Dass sich im Krankenbau auch ein Verbrennungsofen befindet, ist dann nur folgerichtig. Besonders eindrücklich ist, dass wir in den Originalgebäuden samt Originaleinrichtung stehen.

Es fängt an zu regnen, und die Schüler gehen zum Abschluss in das neue Museum, wo es sowohl eine Ausstellung zum Thema Rassismus, als auch einen Film über das Konzentrationslager gibt. Auf der anschließenden Fahrt nach Hause können die Schüler und Lehrer die Eindrücke der Exkursion verarbeiten. Und während der Bus die lange Straße nach unten in die Ortschaft fährt, stellt man sich lieber nicht vor, wie die Deportierten diesen Weg im Sommer bei großer Hitze oder im Winter bei eisiger Kälte in das Konzentrationslager gehen, aus dem viele nicht wieder zurückkommen werden.

Milena Cordes, Klasse 9a

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